Das Filmthearter am Sendlinger Tor wurde am 17. Oktober 1913 eröffnet. Bis heute gelingt es Christoph und Fritz Preßmar, dieses außergewöhnliche Kino als hunderjährigen Zeitzeugen der deutschen Film- und Kinogeschichte für die Kulturlandschaft und die treuen Münchner Besucher zu erhalten, ohne dabei in Sachen Qualität Kompromisse zu schließen. Sie beweisen täglich, dass Film und Kino viel mehr ist als Monokulturen aus perfekt organisierten Multiplexterminals und technischem Sensationskino. Sie sind überzeugt, dass der Fokus darauf liegen sollte, dass Filmschaffende ihr Publikum mittels echter Inhalte packen, verzaubern oder nachdenklich stimmen. Film und Kino sollten zusammenpassen wie ein Bild zu seinem Rahmen und die Werke in einem bezahlbaren Rahmen für alle Filmfans erlebbar bleiben.
Beseelt vom langgehegten Streben,
der neuen Kunst, wie ihr gebührt,
den würdigen Rahmen auch zu geben,
ward dieser Prachtbau ausgeführt.
Im Jahr 1976 verwandelte Rainer Pongratz das von ihm bewohnte „Kellerloch“ in einen Projektionsraum. Die angrenzende Kegelbahn der Gaststätte Fraunhofer wurde ein Kinosaal, einige Ziegelwände wurden eingerissen, Parkplatzauflagen mussten erfüllt werden, viel Arbeit und Kraft floss in Einrichtung und Ausstattung. Am 03. April 1976 wurde das Werkstattkino schließlich mit viel Herzblut eröffnet.
Das Programm ist sehr vielfältig und reicht von sensiblen Dokumentarfilmen aus Hinterkasachstan über japanische Monsterfilme, deutsche Bordellfilme der frühen 70er, Gefängnisfilme, Dramen, schräge Komödien und Experimentalfilmen. In mageren Zeiten greift das Kino auf eigene Kopien zurück, fast 1000 Stück, darunter das ganze Opus von Jörg Buttgereit.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb unlängst:
Die unterschlagenen Bilder der Filmgeschichte, die dunklen Seiten von Kino und Leben huschen über die Leinwand dfeses Kinos wider die Tabus. Filme über Sex und Tod, über Eros und Massaker bestimmen das Programm. Poesie und Porno, Kunst und Trash durchdringen sich: Dass es eine so lebendige Sumpfblüte der Cinephilie in München mit seiner sterilen Medienwelt gibt, gleicht einem Wunder.
Programm und Archiv des Werkstattkinos sind bei Filmfreaks über die Grenzen Münchens und Deutschlands hinaus bekannt. Filmhistoriker wie Jack Stevenson und Michael Weldon schwärmen in angelsächsischen Publikationen von einem kleinen Außenseiterkino, einem wahren cinéma maudit im fernen München.
Das Arena ist eines der letzten Münchner Ladenkinos. Gegründet 1912 und aus der Zusammenlegung zweier kleiner Geschäfte entstanden, hat es die verschiedenen Stationen der Kinogeschichte durchlebt: Als Stummfilmkino mit Harmonium, mit den ersten Tonfilmen in den Dreißigern und Breitwand-Filmen in den Fünfzigerjahren. In den Neunzigern gab es sogar schon Dolby Surround.
Stets war das Arena auch ein Ort für Filmschaffende. Das Festival des Phantastischen Films wurde hier gegründet, heute trägt es den Namen „Fantasy Filmfest“. Noch immer legendär ist die erste Woche der Aufführung von Doris Dörries „Männer“ in den Achtzigern – die Vorstellungen waren rund um die Uhr ausverkauft.
2006 übernahmen die jungen Kinoenthusiasten Markus Eisele und Christian Pfeil das Arena. Mit der Erweiterung um einen zweiten Saal und der Investition in 4K-Technologie stellten sie die Weichen für die Zukunft, und dezente Verbesserungen hinsichtlich des Komforts erhalten das Arena mit seinem Charme eines jahrhundertalten Kinos. Das Arena lebt auch heute noch vom Gespür der Mitarbeiter, die teilweise schon seit mehr als 30 Jahren im Kino dabei sind und damit selbst zum Teil der Arena-Geschichte wurden.